Über SubKon und Michael Bubendorf

Warum eigentlich SubKon?

Vor 1 Jahr - Konstruktive Lösungen
Vom Ende gedacht

«Wir hätten nichts davon ernst nehmen müssen, oder?» Meine Frau lächelt mich an. «Nein, natürlich nicht.» Von meinem Balkon sieht eigentlich alles aus wie früher. Dem kleinen Städtchen, an dessen äussersten Rand ich zuhause bin, ist von den Umbrüchen der letzten Jahre nichts anzusehen.

Wie immer im Sommer strahlen in sattem Grün die vielen Bäume, von denen es bei uns auch im Ortskern so viele gibt. Mein Blick ruht auf den schönen Hügeln des Oberbaselbiets, weit im Osten zaubert das Kernkraftwerk Gösgen eine einzige Wolke in den blauen Himmel. Ein Jahr nach der grossen Veränderung staune ich noch immer darüber, dass das Leben im Grunde fast nahtlos weiter ging. Obwohl am Schluss alles sehr schnell ging, war die Veränderung doch mehr Evolution als Revolution.

Ich gebe zu, es war ein spezieller Moment, als der Bundesrat an jenem Sonntag unter lautem Glockengeläut aus dem Bundeshaus trat. Zuletzt hatten sie es selbst eingesehen und die Eidgenossenschaft dann doch recht zügig abgewickelt. Natürlich hatten sie keine Wahl mehr, sie hatten sich solange es ging an die Macht geklammert, ihr Griff immer stärker, immer kälter, bis sich ihre Macht selbst erwürgte. Und so läuteten vor einem Jahr die Kirchenglocken mit den Trychlern um die Wette, als die sieben letzten Bundesräte den Heimweg antraten. Ein älterer Herr überreichte jedem der ehemaligen Magistraten eine Bundesverfassung. «Als Andenken» wie der sympathische Herr mit verschmitztem Lächeln sagte, dessen T-Shirt dasselbe Büchlein zierte, das er verteilte. Niemand folgte den sieben verschämten Damen und Herren, die sich zügig voneinander verabschiedeten und schnell in den Gassen Berns verschwanden, die Gesichter tief vergraben in die trotz des warmen Wetters hochgeschlagenen Kragen.

Aus dem Gebäude nebenan wurden Leiterwagen herbeigefahren, vollbeladen mit bedruckten Papierzetteln, die keiner mehr brauchte. Ganz wertlos waren diese Papierchen dann aber doch nicht, denn das Freudenfeuer auf dem Bundesplatz erfreute Gross und Klein. Es war ein Scheiterhaufen, auf dem niemand zu Schaden kam, ausser einigen alten, ganz dummen Ideen. Mit lachenden Gesichtern – und auch etwas ungläubig – erinnerten sich die Menschen daran, dass es einmal ein «gesetzliches Zahlungsmittel» gab, dass man diese lächerlichen Papierchen als Zahlung akzeptieren musste, ob man nun wollte oder nicht. Tempi passati, schon seit einiger Zeit hatten sich die verschiedensten Alternativen zum «Schweizer Franken» etabliert.

Und jetzt, ein Jahr später reicht mir meine Frau ein Glas von dem feinen Ribera del Duero, den wir letzte Woche an der Degustation in Seon recht günstig zum Preis von nur 10 Satoshis pro Flasche gekauft haben. Wir stossen an und blicken zum Horizont, wissend, dass uns die Freiheit jetzt gehört. Sie ist nicht gekauft, nicht geborgt, nicht verliehen. Sie gehört uns jetzt und wir geben sie nicht mehr her.

Lässt sich rückblickend sagen, was den Durchbruch brachte? Es war keine einzelne mutige Tat, kein schlauer Gedanke, kein frecher Akt gegen die angemasste Autorität. Es war die Summe all dessen, eigentlich eher eine Änderung der Geisteshaltung, eine Weiterentwicklung der Menschheitsfamilie. Dazu beigetragen hatten letztlich die verschiedensten Menschen, Vereine, Firmen und lose Übereinkünfte. Die Juristen hielten die Staatsmacht arg beschäftigt, die die vielen Klagen und Beschwerden mit immer groteskeren Begründungen abschmettern musste, während die Richter erfolglos versuchten, die nicht enden wollenden Glockenklänge vor dem Haupteingang des Bundesgerichts zu ignorieren. Die Zeitungsberichte der etablierten Presse und die Propaganda der Staatsmedien fand immer weniger Konsumenten, die an ihrer einseitigen und korrupten Berichterstattung noch Interesse fanden. Die Menschen wandten sich den vielen kleinen Schreibern, Filmern und Internetradios zu, die sich unabhängig auf die Suche nach der Wahrheit machten,die kleinen und grossen Skandale im System aufdeckten, die Macht entblössten und sie ohne Unterlass attackierten. Währenddessen sammelten die Politvereine Unterschriften für eine Initiative nach der anderen und kaum ein Gesetz passierte die Räte, ohne dass das Referendum ergriffen worden wäre. Es war ein Abnützungskampf, den die stolzen und schier unermüdlichen Unterschriftensammler immer effizienter und doch stets mit Herzblut letztlich für sich entschieden. Als wären das der Sorgen für die Mächtigen noch nicht genug gewesen, sorgte die «Mensch versus Person» Fraktion für unablässigen Ärger bei den Behörden. Sie waren die ersten, die der staatlichen Autorität den Gehorsam konsequent verweigerten. Sie legten die wunde Stelle des Systems nicht nur offen, sondern streuten lachend Salz hinein und waren damit gleichsam der Sand im Systemgetriebe, während neue Formen der Organisation in verschiedensten Zusammenschlüssen ihre Wünsche und Träume alternativer Gesellschaftsformen nicht nur erdachten, sondern gleich realisierten.

Ich drehe mir eine kleine Zigarette aus Tabak und füge eine Prise von dem lustigen grünen Kraut hinzu. Seit es keine Verbote mehr gibt, wird es von vielen Bauern für die verschiedensten Zwecke angebaut. Zischend entzündet sich das Streichholz und ich denke mir, dass es vielleicht doch diesen einen Moment gab, an dem sich das Blatt wendete, die eine Entscheidung, die unseren Sieg gegen die Mächtigen sicherte: Der Tag, an dem wir erkannten, dass jede und jeder am besten auf dem Weg für die Freiheit kämpft, an den er oder sie am meisten glaubt. Dass wir nicht versuchen müssen, anderen unseren Weg aufzuzwingen, sondern dass unsere Stärke in der Vielfalt liegt. Ich schmunzle bei dem Gedanken. Lustigerweise war es ausgerechnet die Verfassungspräambel des korrupten Bundes, die uns den Weg versehentlich von Anfang an aufzeigte. Leise kichere ich vor mich hin. Aber das liegt vielleicht auch an dem lustigen grünen Kraut in meiner Zigarette.





10 Kommentare:

Mona Sp.-H.: Vom Ende gedacht
Ich stehe am wärmenden Feuer vor dem Bundeshaus mit einem herzlichen breiten Grinsen im Gesicht. Noch vor knapp 2 Jahren habe ich auch für die Bargeld- Initiative eifrig Unterschriften gesammelt - wie für viele andere auch. Dass es auch ohne Bargeld geht, ohne als Sklaven des ganz und gar nicht bedingungslosen Grundeinkommens der digitalen Zentralbanken zu enden- konnte ich mir damals noch nicht vorstellen- fast alles Andere in Freiheit jedoch schon. Und nun ist es endlich Realität geworden. Ich habe mir die letzte Flasche Apfelschnaps aufgehoben, ( vom ungespritzten Apfelbaum, der vor meinem Haus stand, das ich damals verkaufte, noch bevor die Folgen der Plandemie hart genug auch in der Schweiz zu spüren waren) um anzustossen mit lieben Menschen vor dem Bundeshaus, wenn die 7 Zwerge endlich das Feld räumen. Während ich die Gläser fülle, gehen mir deine Gedanken zum heutigen Tag durch den Kopf- da stehst Du plötzlich neben mir. Wir erheben unsere Gläser (wenn der Rotwein leer ist, nimmst Du vielleicht auch noch einen Schnaps?) , ich erfreue mich an dem weihnächtlichen Duft deiner Zigarette und kann dir endlich sagen, dass auch ich ein grosser Muse Fan bin. Es gab viele schöne Begegnungen heute am Feuer in Freiheit. Danke Michi, für alles was Du beigetragen hast!



Heinrich Stauffacher ab Sool: Vom Ende gedacht ...
... ich habe das Gegenteil gemacht: "Vom Anfang an gedacht" - vom Ursprung (nicht "Urknall") allen Werdens, Seins, und Geschehens - und des daraus abzuleitenden Handelns der Menschen (um ein "Ur-Gesetz-Rechtlich, Ökologisch und Ökonomisch" optimales Daseins-, Gesellschafts- und Wirtschafts-System zu erlangen ...! S. www.richtigstellung.org / www.demokratie-schule.com / www.pioneering.ch P.S. vielleicht treffen sich unsere Gedanken in der Mitte, oder überlagern sich positiv ...?!



Christin Bräuner: Veritas vincit
Ja, genau diese Zigarette der Gelassenheit oder ein Aufstieg auf einen der umgebenden Gipfel.. Gestern Nacht dachte ich das erste Mal überzeugt , dass es richtig und an der Zeit ist, dieses eine Geld jetzt zu entwerten. Ja, denn wie sonst würden wir in unsere eigentliche Kraft kommen ? Ich ärgerte mich genug über Menschen, die all ihr Wirken nur nach Gewinnmaximierung ausrichten. Diese Menschen , die , meist "Arbeitgeber", uns mit ihrer alltäglich fiesen Art der Unterdrückung und Abwertung misshandeln. Was wäre das schön, könnte man diesen unzählig vielen Biestern mit diesem Reset den Denkzettel verpassen. Danke für deine Bestärkung! Christin Bräuner, Emmetten



Otto Damann: Neue Welt
Einfach genial. Literatur für spätere Generationen!



Remo von 2bfree.ch: Aus Gedanken werden Worte aus Worte taten
Ich sitze hier in Grichenland auf meinem Segelschiff und geniese eine Rose. Interresanterweise habe ich die selben gedanken wie Sie. Ich hoffe das ich dies noch erleben darf. Dan wäre ich auch bereit wieder in die Schweiz zurück zu kommen.



hansruedi: Vom Ende gedacht
Hoffentlich erlebe ich das noch im Ansatz. Ich freu mich drauf und bin daran meine Denke freier und weiter zu fassen. Was mein Beitrag ist!



Lorella Amerini: Vom Ende gedacht
GENIAL!!! Freue mich jetzt schon darauf… HerzensDank lieber Michael für alles was auch Du dazu beigetragen hast!!! Gemeinsam haben wir es geschafft!!! YEAH!!! Lieber Gruss



Steffen, Hans Peter: Eifach so
Danke Michi Danke das du de Läser Glägheit gisch i dini Sicht vo dere Zyt wo vor üs isch, dörfe (mit) z'luege. Di Chraft u di Glasseheit wo di Zile vermittle häufe viune dr Wäg zur Säubschtverantwortig afa ufznä, z'beschritte u stetig witer z'ga. I fröie mi uf witere Zile vo dir u no me we mir üs wider einisch "per Zufau" träffe. Liebi Grüess Hans Peter Steffen Luzern



tom: neue welt
suppi



:chris: Gedanken werden Realität
Einfach wunderbar zu lesen. Nun ja ich bin gestalter meiner Zukunft. Alles ist möglich, wenn ich das Potential entfalte und mich nicht selbst durch meine Gedanken beschränke. Ich erlaube mir zu schreiben: gehen wir mit unserem Sein genau dort hin, fühlen und leben danach, jeder auf seine ganz eigene art und weise. Herzliche Dank!



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