Voller Vorfreude und Selbstsicherheit setzten die Teilnehmer der Franklin-Expedition im Mai 1845 die Segel. Obwohl die Expedition hervorragend finanziert und ausgerüstet war, sollte sie katastrophal scheitern. Statt der erhofften Nordwestpassage fand die gesamte Besatzung im arktischen Eis den Tod.
Als die Mannschaft die Schiffe nach drei unfreiwilligen Überwinterungen im Packeis aufgab, war ihre Situation höchst prekär. Die Offiziere hinterliessen eine letzte Nachricht in einem Steinmal, bevor sich die verbleibenden 105 Mann aufmachten, einen 350 Kilometer südlich gelegenen Aussenposten zu erreichen. Da kein einziger Schlitten an Bord war, behalfen sich die Männer der schweren Beiboote, um damit Proviant sowie Silberbesteck, Bleiplatten (!), Bücher, Uhren, seidene Taschentücher und parfümierte Seife durch die Tundra zu ziehen. Aus späteren Rettungsexpeditionen und Berichten der Inuit wissen wir, wie Hunger und Kälte aus dem hoffnungslosen Unterfangen einen Todesmarsch machten, bei dem sich sogar Kannibalismus ausbreitete, während die gesamte Besatzung an Hunger, Kälte, Entkräftung und Krankheiten dahingerafft wurde.
Über die Gründe des Scheiterns wurde spekuliert und geforscht: Bleivergiftung aufgrund fehlerhafter Konservendosen, Skorbut, Tuberkulose und Lungenentzündungen trugen wohl ihren Teil bei und konnten bei einzelnen Teilnehmern der Expedition als Todesursachen nachgewiesen werden. Das über drei Jahre dauernde, langsame Sterben der Mannschaft kann aber auf eine tieferliegende Ursache zurückgeführt werden: Die Unfähigkeit der Expeditionsteilnehmer, sich an neue Realitäten anzupassen.
Die Crew hielt an Uniformen, feinem Porzellan und viktorianischer Etikette fest, statt sich an Inuit-Techniken (z. B. Kleidung, Schlitten, Jagdmethoden) anzupassen. Zu lange blieb sie an Bord und hoffte auf das Aufbrechen des Eises, statt alternative Strategien zu entwickeln und rechtzeitig auszusteigen. Dass man sogar zu Land an Beibooten festhielt und diese auch noch mit unnützen Luxusgegenständen belud, steht sinnbildlich für das Festhalten an viktorianischer Marinestrategie, die der Realität offensichtlich nicht mehr entsprach.
Über fünf Jahre nach dem Beginn der Coronakrise befinden sich viele Menschen sinnbildlich immer noch an Bord der festgefrorenen «HMS Terror». Wie das – tatsächlich so benannte – festsitzende Expeditionsschiff befinden sich viele Menschen immer noch in der Schockstarre. Covid-Betrug, PMT, E-ID – eine Schreckensmeldung jagt die nächste. Doch wie die Franklin-Expedition an Etikette und Schiffen festhielt, beharren die kritischen Menschen an Referenden und Einsprachen. Sie glauben, nicht ausruhen zu dürfen, und wollen ihr sinnbildliches Schiff des «Rechtsstaats» nicht aufgeben. Doch das Erkennen einer Illusion ist kein Aufgeben, und wer eine untaugliche Aktivität beendet, ruht sich deshalb nicht aus. Im Gegenteil: Er setzt dringend benötigte Energie frei, um wirksame Strategien zu entwickeln.
Ja, die Bedrohung immer totalitärer agierender Staaten ist real, und ihr Packeis aus Massenüberwachung, Notstandregime, NGO’s und systemtreuen Medien schliesst sich immer enger um uns. Ausruhen ist in der Tat nicht angezeigt. Ich für meinen Teil werde mir auch den Luxus nicht erlauben, an bequemen Illusionen wie Rechtsstaat, direkter Demokratie und Gewaltenteilung festzuhalten. Was sich während fünf Jahren als untauglich erwiesen hat, verdient kein Geld, keine Aufmerksamkeit und keine Energie mehr. Ich mache lieber die unbequeme und harte Arbeit, die individuelle Freiheit zu fördern und jene dabei zu unterstützen, die bereit sind, ihre Illusionen aufzugeben und mit der wahren Arbeit zu beginnen.
Cyrill: Entdeckung der Langsamkeit
"Die Entdeckung der Langsamkeit" übrigens ein tolles Buch, ich kann es nur weiterempfehlen.
David Brunner Wetzikon: E-ID
Nebenbemerkung zur E-ID: Was mich an der E-ID stört, das ist nicht Überwachung oder das Tracking – das haben wir sowieso, hatten wir immer, im Rahmen der jeweiligen technsischen Möglichkeiten. Was ich an der E-ID kritisiere, vehement ablehne, bis auf die Knochen verweigern werde, das ist die Ausschaltbarkeit, das programmierbare Geld, das Sozialkreditsystem. Der verhält sich nach meinem Verständnis unentschuldbar dumm, wer diesen Sachverhalt weiterhin verkennt und abstreitet, jedenfalls sich nicht dagegen wehrt und aufbäumt.
David Brunner Wetzikon: Es geht nicht ohne Rechtsstaat
Ja, der Staat ist krank. Schwer krank, über Jahrzehnte krank gemacht. Ein geistig und finanziell verfetteter Selbstbedienungsladen von linksgrünbraunen Sozialisten und rücksichtslos opportunistischen Unternehmern. Meine Logik: Es geht nicht ohne Staat, auf das reduziert, was den Staat ausmacht: 1. verlässlicher Rechtsstaat, 2. minimale Wohlfahrt (AHV/IV/ua.), 3. Infrastruktur, und 4. und das Wichtigste: die Gewährleistung von maximaler Freiheit und Selbstbestimmung. Früher war das weitgehend so.
David Brunner Wetzikon: Auf die korrekte Diagnose folgt die Ratlosigkeit
Was ich der Analogie mit der gescheiterten Expedition abgewinnen kann, das ist die Notwendigkeit zum Verlassen der Komfortzone und zum Loslassen von Habseligkeiten und Luxusgütern. Was mir einmal mehr fehlt, das sind valable Lösungsansätze, wie wir die totalitären Entwicklungen, die Übergriffe und den sozialistischen Faschismus stoppen und zurück finden zum Rechtsstaat, zur Freiheit und zur Selbstbestimmung eines jeden Menschen. Wie gelangen wird dorthin ?
Hans-Ulrich Rösli: fehlgeleitete Intelligenz
\"Intelligenz ist die Fähigkeit, sich dem Wandel anzupassen.\" und ganz sicher nicht dem zivilisatorisch fehlgeleitetem technokratischen und akademischen Mainstream zu folgen.
Solche Analogien gibt es unzählige in der Geschichte. Dummerweise interessiert das niemanden mehr. Am Schluss können sich die exekutiven Staatsknechte wieder auf den Befehl Notstand berufen. Wie schon einmal.
\"Heute und Morgen und Immerdar…
Es ist nicht das, was mich ärgert im Jetzigen heute
Nämlich über das Unheil, welches angerichtet durch eine ungezügelte Meute
Nein, was morgen erlogen wird über die angerichtete Misere
Ist das, was mich schaudern lässt mit Blick in die triste, künftige Leere
Denn das, was heute in unüberlegter und schneller Folge getan
Führt uns Menschen immer wieder in einen weiter wiederholenden Wahn
Nicht innehalten, überlegen und vielleicht kritisch hinterfragen
Auch nicht die Meinung einholen was unsere Ahnen dazu sagen
Lieber dreinschlagen, vorgeben und von oben herab befehlen
In der Hoffnung, dass sie immer folgen, die unmündigen Seelen
Darum muss ich mich zähmen, zurücknehmen, in meiner Achtung halten
Damit ich Kraft und Energie für nächste Emotionen kann behalten
Denn schlussendlich ist es nicht das, was zählt in der heute konformierten Masse
Sondern die abgezogene Differenz gemachter Erfahrungen für eine künftige Klasse